Wesendorf. Auch Landwirte schließen sich mit 20 Schleppern der Demo an. Gemeinsam wollen sie ein Zeichen setzen gegen Rechtspopulismus in Gifhorn.

Rund 25 Gäste wollten in der Eventhalle am Hammerstein-Park am Bürgerdialog der AfD teilnehmen. Vor der Tür lehnten das mehr als 100 Bürger vehement ab. Das örtliche Bündnis FAIReint, das Bündnis für Demokratie aus Hankensbüttel, Bunt statt Braun aus Gifhorn und die neue Initiative Lebenswerte Demokratie aus Meinersen hatten zur Gegendemo aufgerufen. Gekommen waren zudem Bürger, Gewerkschafter, Mitglieder fast aller Parteien und Kommunalpolitiker.

Dazu hatten sich Landwirte dem Protest angeschlossen, mit fast 20 Schleppern. Was sie wollten, sagten sie per Megaphone. „Dass sich die Landwirte zu uns gesellen, zeigt den Zusammenhalt und dass wir uns nicht spalten lassen“, so Matthias Welk, der jedem, der in die Halle ging, einen Tipp gab: „Ihr seid auf der falschen Seite. Die wahren Landwirte stehen hier.“ Und: „Wir wollen euch hier nicht“, tat er per Megaphone kund. Man wolle den Rechtspopulisten ein Zeichen geben, dass sie hier nicht erwünscht seien.

Thema des Bürgerdialogs der AfD in Wesendorf war Landwirtschaft

Landwirt Helmut Evers aus Wahrenholz begründete die Beteiligung der Bauern. Das Thema des Bürgerdialoges hieß Landwirtschaft im Kreis Gifhorn. „Wir lassen uns nicht vor den braunen Karren spannen. Wir wissen, was wir wollen, auch das Wie ist bekannt. Aber der Preis der AfD ist zu hoch.“ Trotz der voll anlaufenden Arbeit für die Landwirtschaft habe man viele Kollegen motivieren können. Polizei war auch vor Ort, besondere Vorkommnisse gab es nicht.

„Wir waren bereits fünfmal hier, um Flagge zu zeigen“, sagte Timo Gefeller von FAIReint im NDR-Interview. Warum der Stimmenanteil der AfD bei den Wahlen in Wesendorf „so hoch“ sei, schätzte er ein: „Da gibt es mehrere Gründe.“ Einer sei die sehr niedrige Wahlbeteiligung, die der AfD in die Hand gespielt habe. Auch Spätaussiedler seien keine ausreichende Erklärung. „Ich bin mit vielen Spätaussiedlern aufgewachsen, viele von denen wählen die AfD nicht. Die AfD-Wähler stammen aus allen gesellschaftlichen Gruppen.“

Nächster Protest zum Besuch von AfD-Europakandidat Maximilian Krah deutet sich an

Dass das nicht der letzte Protest sein wird, machte Martin Rausch aus Hankensbüttel klar: „Wir werden nicht aufgeben und hier auch in Zukunft stehen. Denn Menschen aller politischen Lager wollen nicht zulassen, dass sie gegeneinander ausgespielt werden. Und wir wollen nicht in eine Zeit zurückgeführt werden, die wir nicht brauchen.“ Es gehe gegen eine Gesinnung, die den Untergang von Deutschland, Europa und der Welt bedeute. „Die großen Fragen der Transformation werden nicht mit alten Antworten möglich sein, sondern in der demokratischen Auseinandersetzung beantwortet werden.“ Am 6. April soll AfD-Europakandidat Maximilian Krah in der Eventhalle sein.

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